Start in den Afrika Cup: 2 Favoriten, 2 Gesichter
von Manuel Behlert
So lief der Auftakt für Marokko und Ägypten
In Marokko findet derzeit der Afrika Cup statt. Das Turnier findet erstmals über Weihnachten und im Januar statt. Titelverteidiger ist die Elfenbeinküste, aber auch andere Nationen sind auf jeden Fall sehr gut mit dabei und könnten in diesem Turnier eine sehr gute Rolle spielen. Nach 1988 findet das Turnier zum zweiten Mal im nordafrikanischen Land statt. Gespielt wird in sechs Städten und neun Stadien, wobei in Rabat vier Stadien zum Einsatz kommen.
Die ersten Eindrücke sind nun eingeholt worden, es gab schon an den ersten Tagen viel zu sehen. Außenseiter, die nicht aufgesteckt haben, schöne Tore, verschossene Elfmeter und natürlich auch wieder Diskussionen rund um die Schiedsrichter und den VAR. Ein typisches Fußball-Großereignis eben. Für viele Tipper ist der Start in ein solches Turnier von besonderer Bedeutung, schließlich geht es darum, einen Eindruck darüber zu gewinnen, welche Topnationen wie gut in Form sind.
Und ebenfalls ist es wichtig, dass man einen Eindruck erhält, wie das Turnier generell abläuft. Also sind die Teams eher offensivfreudig oder dominieren zurückhaltende Herangehensweisen. Das muss man einplanen und mit einkalkulieren, wenn man sich im Turnierverlauf mit dem vorausschauenden Tippen und mit spannenden Wetten beschäftigt. Noch kurz zum Modus: Insgesamt spielen 24 Teams den Meister Afrikas aus. Die Nationen werden in der Gruppenphase in sechs Gruppen mit jeweils vier Mannschaften eingeteilt. Die Erst- und Zweitplatzierten sind direkt fürs Achtelfinale gesetzt, außerdem qualifizieren sich die vier besten Gruppendritten. Ab dem Achtelfinale wird dann im K.o-Modus gespielt.
Marokko startete sehr gut
Besonders kritisch beäugt wurde natürlich der Start von Marokko in das Turnier. Der Gastgeber wollte sich gleich einmal von seiner besten Seite zeigen, hatte gegen die Komoren, den krassen Außenseiter, aber keinen leichten Start. Rahimi verschoss einen Elfmeter kläglich, Kapitän Saiss zog sich eine Muskelverlertzung zu. Und so ging es mit einem 0:0 in die Kabine. Doch im zweiten Spielabschnitt drehte Marokko dann auf.
Brahim Diaz von Real Madrid erzielte nach schönem Angriff auch das 1:0 für den Turniergastgeber. Es wurde noch besser, als El Kaabi mit einem herausragenden Fallrückzieher zum 2:0 einschoss. Am Ende hatte Marokko sicher noch ein wenig Luft nach oben, aber insgesamt ließ man bis auf eine gute Chance nicht viel zu und hätte am Ende auch noch mit einem Tor Unterschied mehr gewinnen können.
Für die Marokkaner, die während des Turniers auch noch ihren Topspieler Achraf Hakimi in bester Form zurückerwarten können, war es also ein gelungener Auftakt. Jetzt geht es darum, diese Form auch weiter durch das Turnier mitzunehmen und sogar noch zu verbessern. Wenn das gelingt, dann hat Marokko bestmögliche Voraussetzungen.
Ägypten tut sich sehr schwer
Was wurde im Vorfeld alles über Ägypten geschrieben? Vor allem Mo Salah stand im Mittelpunkt, schließlich hatte er mit seinem Wut-Interview beim FC Liverpool dafür gesorgt, dass er dort zu einer Strafe verurteilt wurde und auch Zweifel hinsichtlich seiner Zukunft schürte. Viele hatten bei ihren Afrika Cup Tipps auf den Gesamtsieger nicht unbedingt Ägypten auf dem Zettel, weil eben so viel Unruhe herrschte und man sich unsicher war, wie die Mannschaft das verdauen würde.
Und siehe da: Gegen Simbabwe zum Auftakt tat sich Ägypten extrem schwer. Im Stade Adrar in Agadir brachte Prince Dube (20. Minute) den Außenseiter in Führung, Omar Marmoush (64.) und Mo Salah (90.+1) drehten die Partie zugunsten Ägyptens. Das Team von Hossam Hassan schrammte damit an einer Blamage knapp vorbei. Und seine zwei Topstars konnten das Spiel noch drehen, was zumindest eine sehr gute Sache war, eine Reaktion wurde gezeigt. Und im Spielverlauf hatte Ägypten auch ein Chancenplus.
Klar ist aber, das sich die Ägypter in diesem Turnier definitiv noch steigern müssen. Das war noch kein brillanter Auftakt.