San Marino gegen Österreich: Alles andere als ein Spaziergang?
von Andreas Kunz

In der Gruppe H der WM-Qualifikation ist Österreich der Favorit auf den Gruppensieg. Die Alpenländer haben sich in den letzten Monaten Respekt in der Weltspitze verschafft und wollen nun das nächste große Turnier anpacken. San Marino hat für seine Verhältnisse auch große Schritte nach vorne gemacht. Aber reicht es schon, um gegen Österreich mithalten zu können?
Österreich im Favoritenmodus – aber mit Respekt
Die österreichische Mannschaft nimmt die Favoritenrolle in der Gruppe H an, das wird auch in unserer WM-Prognosen deutlich. Sie will nun nach dem Erfolg gegen Rumänien den nächsten Dreier setzen. Gegen die Rumänen lief es für die Österreicher zunächst souverän, auch wenn man sicherlich noch den einen oder anderen Treffer hätte machen können, was schon früher für Sicherheit gesorgt hätte. Der Gegentreffer in der Schlussphase war dann nicht mehr entscheidend.
Pflichtsiege, wie ein solches Spiel gegen San Marino, können extrem tückisch sein, denn die Mannschaft sollte sich dennoch bewusst sein, dass 100% auf den Platz gebracht werden müssen. Dazu besteht ein latenter mentaler Druck, dieses Spiel gewinnen zu müssen. Die Erwartungshaltung ist groß in Österreich. Daher werden die Österreicher hier eher keine Rotation spielen, sondern zunächst mit der besten Mannschaft an den Start gehen.
San Marino – klein, aber kämpferisch
San Marino gehört zu den echten Fußballzwergen und belegt immer einen der hinteren Plätze in der FIFA Weltrangliste. Dennoch ist die Fußballleidenschaft in dem Land mitten in Italien groß. Die Nations League war für San Marino etwas ganz Besonderes, denn hier konnten im Vergleich mit anderen kleinen Staaten historische Erfolge verbucht werden.
Die Teamstruktur ist recht einfach aufgebaut. Einige Halbprofis, die meist in den unteren italienischen Ligen ihr Auskommen sichern, spielen zusammen mit Lagerarbeitern und Studenten für San Marino. Damit ist man natürlich im Vorfeld bereits als krasser Außenseiter abgestempelt. Trainer Roberto Cevoli ist der Vater der jüngsten Erfolge und brachte der Mannschaft neben Disziplin und Struktur auch noch klare taktische Fortschritte.
Torschützen gesucht: Wer knipst für Österreich?
Torschützenwetten sind besonders interessant, wenn der Leistungsunterschied der beiden Kontrahenten sehr groß ist, da dann auch viele Tore erwartet werden dürfen. Dies bestätigt auch unsere San Marino vs Österreich Prognose. Für Österreich gelten Marko Arnautovic, Michael Gregoritsch oder auch Christoph Baumgartner als mögliche Kandidaten für “Erster Treffer im Spiel” oder “Torschütze jederzeit”. Österreich hat das einzige Spiel bisher in San Marino mit 2:1 gewonnen, siegte aber zu Hause auch schon 5:0. Es sind also zwei bis vier österreichische Tore absolut realistisch.
Die zweite Reihe der Angreifer und Offensivspieler kann natürlich auch zuschlagen und hier muss gut beachtet werden, wer tatsächlich aktuell in Form ist. Mathias Honsak und Marco Grüll sind hier in erster Linie zu nennen. Marcel Sabitzer und Romano Schmid wären ebenfalls Kandidaten für einen Torerfolg.
Nicola Nanni ist der klare Favorit auf ein Tor für die Gastgeber. Er ist der gefährlichste Angreifer des Landes und ist allen damit eine Fußspitze voraus. Trifft San Marino wirklich erneut zu Hause gegen Österreich?
Zahlen, Historie und mögliche Aufstellungen
In den bisherigen Spielen siegten die Österreicher beide Male. Aber in San Marino tat man sich beim 2:1-Erfolg sehr schwer und ein ähnliches Ergebnis wollen die Gastgeber auch diesmal wieder erzwingen. San Marino hat sich in der Nations League zuletzt ins Rampenlicht gespielt und sogar den Aufstieg in die Liga C geschafft. Dennoch ist man weit von der österreichischen Leistungsfähigkeit entfernt. Die Österreicher sind nahe an der europäischen Spitze dran und können auch große Fußballländer immer wieder erfolgreich ärgern.
San Marino wird wie immer taktisch gut geordnet in einer sehr defensiv ausgerichteten Formation spielen. Die Mannschaft weiß, dass sie um den eigenen Strafraum hauptsächlich verteidigen wird und kann immer noch Messerstiche mit einzelnen Kontern in der Offensive setzen. Österreich dagegen will nach vorne spielen und will Tore, möglichst viele und möglichst schnell. Der Außenseiter soll sich nicht stark spielen dürfen. Das kleine und sehr intime Stadion Serravalle kann atmosphärisch ein Vorteil für die Heimmannschaft sein, da die Atmosphäre nicht so sein wird, wie man es in Österreich gewohnt ist.