ESC 2025: Favoriten, Geheimtipps und der deutsche Beitrag
von Silvie Nagel

Chancen auf ESC-Krone in Deutschland
Hazel Brugger, Michelle Hunziker und Sandra Studer werden am Samstag auch den deutschen Beitrag zum 69. ESC ankündigen. Fun Fact: Diesmal kämpfen zwei Österreicher um Punkte für Deutschland. Das Duo hatte sich beim Vorentscheid gegen vier andere Darbietungen durchgesetzt. Mit 34,91 Prozent bekamen sie mit ihrem Titel „Baller“ die meisten Stimmen vor LYZA mit „Lovers On Mars“.
Bei den Buchmachern wird der deutsche Beitrag mittlerweile nicht mehr im hinteren Drittel gehandelt. Vielmehr haben sich Abor & Tynna in die Top 12 laut Prognose gekämpft. Das wäre ein beachtliches Ergebnis unter 26 Finalisten. Aber Achtung: in Deutschland ist das Wetten auf dieses Ereignis verboten. Spezialwetten sind nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
Das zeigen Abor & Tynna
„Baller“ kombiniert Elektropop mit Hip-Hop-Elementen und zeichnet sich durch eine eingängige Hook aus. Doch der Song wird größtenteils auf Deutsch gesungen, nur im Refrain gibt es eine englische Zeile. Das könnte vor allem die internationalen ESC-Fans abschrecken und Stimmen kosten.
Auch die Bühnenshow sorgt nicht für einen „Baller“-Moment. Sie ist minimalistisch gehalten und lenkt den Fokus auf Tynnas Gesang und Abors Cellospiel. Der Blick auf die ESC-Sieger der letzten Jahre zeigt: Sie überzeugten das Publikum nicht nur stimmlich, sondern vor allem mit visueller, durchdachter Performance. Die Siegerin Loreen (2023 und 2012) setzte beispielsweise auf dramatische Lichtinstallationen, ausgeklügelte Bühnentechnik und intensive Mimik. Måneskin, die Sieger aus 2021, holten sich die Punkte mit Rockkonzert-Atmosphäre und Liveband-Energie, ausgefallenem Styling und starker Bühnenpräsenz.
Favorit ist wieder Schweden
Schon siebenmal gab es einen ESC-Triumph, diesmal könnte es Nummer 8 werden. Buchmacher sehen Schweden als Favorit. Die Band KAJ und ihrem Song „Bara Bada Bastu“ wird als 23. von 26 Darbietungen auf die Bühne gehen.
Viele sehen in dem späten Auftritt einen echten Vorteil, da die Beiträge gegen Ende der Show erfahrungsgemäß besser im Gedächtnis bleiben. Damit könnte sich die Siegchance tatsächlich potenzieren. Hinzu kommt der außergewöhnliche Beitrag von KAJ. Die Band wird eine energiegeladene und humorvolle Performance hinlegen, die das Publikum mit einem Augenzwinkern auf die skandinavische Sonderkultur einstimmt. Die Mischung aus Folklore und elektronischen Elementen könnte sowohl Jury als auch Publikum begeistern und zu mehrfachen „12 points“ animieren.
Diese Nationen kämpfen mit um die ESC-Krone
In der Verfolgergruppe hinter Schweden werden auch Österreich und Frankreich gehandelt. JJ mit „Wasted Love“ hat vor allem durch seine visuell starke Inszenierung mit dramatischem Aufbau und dem emotionalen Pop-Opern-Mix gute Chancen, weit zu kommen. Der Beitrag aus Frankreich von Louane mit „Maman“ ebenfalls. Die herzergreifende Ballade gepaart mit der authentischen Darbietung könnte den emotionalen Zeitgeist des Publikums treffen.
Ein möglicher Überraschungssieger steht laut vielen Experten auch schon fest: die Niederlande. Claude hat selbst einen Flüchtlingshintergrund und singt in seinem Song „C’est la Vie“ mit souligen Einflüssen und positiver Botschaft darüber.